Enuresis ist kommt aus dem Griechischen und bedeutet einnässen, also das ungewollte urinieren.
Dabei wird dann zwischen dem einnässen in der Nacht (enuresis noctuma) und dem Einnässen am Tag (enuresis diuma) unterschieden. Außerdem gibt es noch die primäre Enuresis und die Sekundäre. Es gibt auch Mischformen zwischen dem nächtlichen und dem Einässen am Tag.
Bei der primären E. war das Kind noch niemals „trocken“, was aber bei der Sekundären der Fall ist.
Die primäre Enuresis ist meist genetisch bedingt und liegt bereits in der Familie. Psychische Symptome gelten eher als eine Folge des Einnässens, als dass sie als Grund angesehen werden.
Auch spielt ein Hormon, das den Wasserhaushalt im Körper kontrolliert eine große Rolle. Es kommt da zu einer Verschiebung. Außerdem ist das Zusammenspiel zwischen Kontrolle der Blase und der Schlaftiere scheinbar unterentwickelt.
Eine primäre Enuresis nocturna ist gekennzeichnet durch:
§ scheinbar tiefen Schlaf (aber mit nur kurzen REM Schlafphasen)
§ schwere Erweckbarkeit bei normalem Schlafverhalten
§ häufiges Einnässen mit großen Urinmengen
§ Hohe Einnässfrequenz
§ Polyurie
§ Variation der cirkadianen ADH-Sekretion
§ seltene psychische Begleitsymptome
Im Gegenzug dazu steht die primäre Enuresis, bei der der Betroffene bereits „trocken“ war.
Hier stehen vor allem die psychischen Faktoren im Mittelpunkt, die zb durch die Geburt eines Geschwisterkindes, der Verlust eines Familienmitgliedes, Streitigkeiten in der Familie, häusliche Gewalt gegen das Kind, ein Trennungserlebnis, ein Umzug oder Ähnliches ausgelöst werden können und Stress auslösen.
Die Formen der Enuresis können mit den Zeichen einer gestörten Blasenfunktion kombiniert sein. Diese kommen besonders bei der Enuresis diurna vor. Auch sollte auf seltene Formen der Blasenentleerungsstörungen geachtet werden. Die Abgrenzung zwischen einer Enuresis und einer Harninkontinenz erfolgt abhängig von der Symptomatik. Beruht der ungewollte Harnabgang überwiegend auf körperlichen Ursachen mit struktureller, neurogener oder funktioneller Blasendysfunktion, dann spricht man von einer Harninkontinenz. Eine Blasenfunktionsstörung kann sich je nach Ursache durch verschiedene Symptome bemerkbar machen, u. a. durch:
§ häufiges Wasserlassen
§ Einsatz von „Haltemanövern“, z. B. Aneinanderpressen der Oberschenkel, von einem Bein aufs andere hüpfen, Hockstellung
§ ungewollter Harnabgang bei starkem Harndrang
§ stakkatoartiges Wasserlassen mit unvollständiger Blasenentleerung
§ Harninkontinenz bei abdomineller Anspannung, wie beim Husten oder Niesen
§ Giggle-Inkontinenz Enuresis risoria mit kompletter Blasenentleerung beim Lachen
Beide Formen der Enuresis lassen sich nach gründlicher Untersuchung therapieren. Sei es psychologisch oder mit Medikamenten.
Quelle: wikipedia
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