Hallo an alle,

nach langer Zeit melde ich mich mal wieder zu Wort.

Es hat sich viel getan in den vergangen Wochen. Ich bin zu Hause bei meiner Mutter ausgezogen und lebe nun im betreuten Wohnen, in einer 3er-WG. Da ist es wirklich gut. Ich bin froh diesen Schritt getan zu haben. Nicht das ich meine Mutter nicht lieben würde, ganz im Gegenteil, aber dieser Schritt war not wendig für uns beide. So kann meine Mutter lernen sich von mir zu lösen und ich kann lernen ein eigenständiges Leben zu führen.

Momentan bin ich aber leider wieder in der Klinik…auf der Geschlossenen. Es gab da einen Zwischenfall mit einem Mann, der mich überall antatschen musste und das hat mich auf Grund meiner Vergangenheit wieder total aus der Bahn geworfen. Hab mich dann wieder nicht unter Kontrolle gehabt und wieder geschnitten. Also wieder stationär.

Jetzt bin ich hier wieder seit Anfang November und werde noch ein paar Wochen hier drin bleiben. Allerdings darf ich nächste Woche wieder auf die Offene.

Hier auf der Geschlossenen ist es eigentlich auszuhalten. Es gibt ein paar Pfleger und Schwestern die sind echt super…natürlich nicht alle und es gibt auch viel worüber ich mich echt aufregen könnte, aber es gibt auf alle Fälle Stationen, wo es schlimmer ist. (lohr zum Beispiel) Auch ein paar Mitpatienten sind echt super…mit denen versteh ich mich blind. Leider ist das die Minderheit und es sind viele Patienten da, die mich wirklich stressen….aber das gehört eben leider auch dazu.

Medikamentös hat sich nun auch viel getan. Einiges wurde nun endlich reduziert bzw ganz raus genommen und ich fühl mich dennoch besser. Hab jetzt auch eine Woche nicht mehr geschnitten oder gebrannt, was bei mir viel zu bedeuten hat. Nur vom Tavor müsste ich noch weg kommen, was mir schwerer fällt, als ich es mir erhofft hatte. Momentan nehm ich 2-3 mg am Tag…..klar, besser als die 8 wie sonst, aber ich will ganz weg….aber dann bin ich nur noch am Zittern.

Seit neustem hab ich einen Freund. Erst sah es aus, als würde es was mit einer Internetbekanntschaft werden, aber der hat gleich den schwanz eingekniffen, als ich meinen ersten rückfall hatte. Für mich ist der nun Geschichte….auch wenn es im ersten Moment sehr weh getan hat. Dann hab ich aber hier einen ehemaligen Patienten kennen gelernt und nun ja….was soll ich sagen….ich hab mich verliebt. Er steht voll hinter mir und versucht mich aufzufangen, wenn es mir schlecht geht. Er ist wirklich ein total lieber und wir sind nun auch zusammen.

Ich bin im moment einfach nur glücklich.

Bis bald ihr lieben und ganz herzliche Grüße

Eure miriam